Typisch kölsch… Der Bierdeckel

Sie haben absolut recht, wenn sie sich jetzt fragen, was an einem Bierdeckel denn nun typisch kölsch sein soll. Schließlich gibt es die überall dort, wo Bier getrunken wird! Doch in Köln ist der Bierdeckel nicht bloß Unterlage für das Bierglas, sondern erfüllt darüber hinaus noch weitere Funktionen.

Der Ursprung des Bierdeckels reicht zurück bis ins 19. Jahrhundert. Wenn man damals sein Bier im Freien trank, bedienten sich die reichen Menschen eines Bierseidels mit Deckeln aus Zinn oder Silber. Die einfachen Leute, die sich das nicht leisten konnten, legten einen sogenannten Bierfilz auf ihren Krug, um das Bier vor Ungeziefern und herabfallendem Laub zu schützen. Daher stammt der Name Bierdeckel. In den 1880er Jahren wurden dann erstmalig Bierdeckel aus Pappe gefertigt. Und so dienen sie bis heute in allen erdenklichen Farben und Formen primär dazu, das durch die wärmere Umgebungsluft am Bierglas herabrinnende Kondenswasser aufzusaugen und die Tischplatte zu schützen.

Jeder Strich ein Kölsch!

Wer in Köln schon mal ein Kölsch bestellt hat, weiß, wovon hier die Rede ist. Denn hier dient der Bierdeckel auch als Abrechnungsgrundlage. Der Köbes oder Kellner macht darauf für jedes getrunkene Kölsch einen Strich und weiß so, wie viele Biere er am Ende abzurechnen hat.

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In den kölschen Brauhäusern und vielen Kölner Kneipen ist es zudem Brauch, dass jeder Gast – sobald er sein Kölschglas geleert hat – ungefragt ein weiteres Kölsch gebracht bekommt, bis er einen Bierdeckel auf seine Kölschstange legt oder die Rechnung verlangt. So kommt der Bierdeckel in Köln seiner ursprünglichen Funktion wieder nahe…natürlich nur dann, sofern man kein weiteres Kölsch mehr trinken möchte!

Nun haben sie richtig Durst auf ein Kölsch bekommen? Dann kommen sie gern vorbei und stoßen mit uns an. In diesem Sinne – Prost!

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