Typisch kölsch – Pittermännchen

Außerhalb Kölns könnte man Pittermännchen durchaus für einen männlichen Spitznamen halten. Aber weit gefehlt. Was Pittermännchen in Köln bedeutet, das verraten wir hier.

Ein Pittermännchen ist nichts anderes als ein schönes 10-Liter-Fässchen Kölsch. Sowohl ideal geeignet für den Verzehr Zuhause. Oder auch im Brauhaus und der Kneipe zum Selber-Zapfen. Um die Etymologie des Begriffs ranken sich mehrere Geschichten, von denen keine wirklich bewiesen ist. Am naheliegendsten scheint der vermeintliche Zusammenhang mit dem Namen Peter, auf Kölsch Pitter. Eine Legende besagt, dass früher in Köln der Vatertag auf den 29. Juni fiel, dem Namenstag von Peter und Paul. Und da man nun bei feuchtfröhlichen Männertouren gerne ein kleines Fass Kölsch trank, sei so die Bezeichnung Pittermännchen entstanden. Doch leider entstand der Brauch deutlich später und auch an einem anderen Datum.

Somit ist der folgende Erklärungsversuch der wahrscheinlichere. Zwischen Koblenz und Xanten war/ist Pitter als Vorsilbe für etwas Kleines verbreitet. Pittermesser oder Pitterken sind dafür weitere Beispiele. Eine Verbindung zum französichen Wort petit (= klein) ist in diesem Zusammenhang wohl nicht von der Hand zu weisen. Ein kleines Fässchen Kölsch, ein Pittermännchen eben. Sicher belegt ist dies jedoch ebenfalls nicht.

Die Hauptsache ist aber doch, dass man versteht, was gemeint ist, wenn jemand ein Pittermännchen bestellt. Ist klar, oder?! Weitere Verwirrungen werden heute dabei in anderer Hinsicht gestiftet. Denn, entgegen des ursprünlichen Wortsinns, wird der Begriff mittlerweile auch für Fässer mit mehr Fassungsvermögen als 10 Liter gebraucht.

Für uns ist und bleibt ein Pittermännchen ein 10-Liter-Fässchen Kölsch. Das schön gekühlt und frisch gezapft am besten schmeckt. In diesem Sinne: Prost!

Weitere interessante Fakten und vieles Wissenswerte über die kölschen Eigenheiten findest du unter unserer Rubik: Typisch kölsch!