Typisch kölsch – Wie die Heiligen Drei Könige nach Köln kamen

Wie die Gebeine der Heiligen Drei Könige nach Köln kamen, ist wohl genau so typisch kölsch, wie der Kölner Dom und ‘ne Halve Hahn.

Die Legende der drei Weisen aus dem Morgenland war im Mittelalter derart verbreitet und gefeiert, dass die Ankunft ihrer vermeintlichen Überreste in Köln vor knapp 860 Jahren einen geradezu unbändigen Begeisterunssturm auslöste. Und nicht nur das. Sondern auch der Bau des heutigen Kölner Doms liegt darin begründet.

Kölner Dom_Heilige Drei Könige_Schrein

Als der Kölner Erzbischof Rainald von Dassel, Kanzler Kaiser Friedrich Barbarossas und sein engster Vertrauter, im Jahr 1164 in Köln einzog, muss es durchaus spektakulär zugegangen sein. Denn dieser reiste nicht nur mit großem Gefolge aus Mailand ein. Nein, der hatte auch bedeutendes Gepäck dabei. Skelettteile, die den legendären Weisen aus dem Morgenland zugeschrieben worden waren. Ein Geschenk des Kaisers Friedrich Barbarossas. Geklaut in Mailand.

Die Folgen des Knochenklaus waren neben der politischen Stärkung Barbarossas vor allem eines: zahlreiche Pilgerströme nach Köln. So zahlreich, dass der bescheidene alte Dom als Herberge für die Gebeine der Heiligen Drei Könige schnell nicht mehr repräsentabel genug schien. Und so wurde nicht nur ein imposanter Schrein für die Reliquien der Heiligen Drei Könige angefertigt. Nein, ein ganzer Neubau musste her. Und so begann der Bau des heutigen Kölner Doms. Der erst 1880 vollendet werden sollte und auch heute noch 20.000 Besucher täglich anzieht.

Die katholische Kirche feiert am 6. Januar das Fest der Heiligen Drei Könige. Zu diesem Anlass wird jedes Jahr der Dreikönigsschrein geöffnet. In diesem Jahr sind die Reliquien im Kölner Dom eine ganze Woche lang, vom 6. bis zum 12. Januar 2020, zu sehen. Der Kölner Dom ist unter der Woche von 6 bis 19.30 Uhr geöffnet, sonntags von 13 bis 16.30 Uhr.

Der perfekte Tipp fürs Wochenende: Ein Besuch im Kölner Dom gefolgt von einem Abstecher bei uns im Haxenhaus. Kultur macht schließlich nicht nur hungrig, sondern auch durstig. Und bis zu uns sind es nur ein paar Gehminuten. Kommt vorbei!